Weißt du eigentlich welche Schätze rund um dein Haus wachsen?
Gänseblümchen, Löwenzahn und noch viele andere sogenannte Unkräuter sind nämlich ganz schön gesund!
Manche behaupten sogar, dass genau jenes Unkraut in deinem Garten wächst, das du benötigst.
Ob das nun stimmt, wage ich zu bezweifeln, denn bei mir wächst alles. Das würde nämlich bedeuten, dass ich an diversen Wehwehchen leiden müsste. Nein, ich fühle mich zu wohl ;-).
Trotzdem finde es schade, alles einfach rauszurupfen oder abzumähen und diesen wilden Kräutern keine weitere Aufmerksamkeit zu schenken. Darum habe ich beschlossen ab jetzt öfter tolle Rezepte mit Unkraut zu posten. Vielleicht interessiert es dich ja?!
Ich lasse in meinem Garten auch nicht jedes Unkraut stehen, aber ich übertreibe es nicht mit der Bekämpfung, sodass mir keines komplett verloren gehen kann.
Ein Unkraut ist nichts anderes als eine ungeliebte Blume
Ella Wheeler Wilcox
Welches Unkraut kann man essen?
Es gibt so viele gesunde Kräuter, die wir als lästig empfinden, die aber alle so viele Nährstoffe enthalten.
Essbar sind zum Beispiel diese hier:
Löwenzahn, Pimpinelle, Knopfkraut, Sauerampfer, Vogelmiere, Brennessel, Giersch, Wiesenschaumkraut, Gänseblümchen oder Gundermann.
Was Rezeptideen angeht sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Du kannst Löwenzahn als Salat essen, seine Wurzeln rösten und ihn als Kaffee trinken, Giersch wie Spinat zubereiten, Sauerampfer auf das Brot legen oder alles in einen Smoothie mixen.
Ganz simpel aber trotzdem lecker ist ein Kräuterquark mit Löwenzahn, Gänseblümchen und Sauerampfer. Das Rezept schreibe ich dir am Ende des Posts auf.
Aber erst einmal erzähle ich dir, wofür diese drei Kräuter gut sind:
Gänseblümchen
In Salbe oder Creme verarbeitet können dir Gänseblümchen bei Prellungen, Schürfwunden und Problemhaut wie Neurodermitis helfen.
Wie man eine solche Creme selbst herstellt, habe ich hier für dich aufgeschrieben.
Gegessen oder als Tee regen Gänseblümchen den Stoffwechseln an, sind gut für die Leber, bei Rheuma und Gicht. Sie wirken schleimlösend, blutreinigend und entwässernd.
Löwenzahn
Der Löwenzahn ist gut für die Verdauung und die Leber. Auch bei chronischen Hautkrankheiten, wie zum Beispiel Akne kann er helfen.
Er wächst beinahe überall, selbst in der kleinsten Pflasterfuge (… man erinnere sich an den Beginn der Sendung Löwenzahn) fühlt er sich wohl. Bei Gärtnern ist er darum oft sehr unbeliebt. Aber genau diese Zähigkeit zeichnet ihn aus, weil er genau das an uns weitergibt.
Vom Löwenzahn lassen sich Blüten, Blätter und sogar die Wurzel verwenden.
Er ist mit seinen vielen Vital- und Mineralstoffen ein wahres Superfood. Er enthält reichlich Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E, Calcium, Magnesium, Eisen und Proteine.
Sauerampfer
Wer ist als Kind nicht über die Wiesen gestiefelt und hat Sauerampferblätter genascht? Sie schmecken leicht säuerlich (liegt an der Oxalsäure) und enthalten viel Vitamin C. Er soll harntreibend und schleimfördernd wirken. Man sollte allerdings vor allem junge Sauerampferblätter zum Verzehr verwenden.
Der Sauerampfer enthält Oxalsäure, wie beispielsweise auch der Rhabarber. Darum sollte man es mit dem Genuss nicht übertreiben, da ein Zuviel zu Durchfall und Erbrechen führen kann. Gegen eine handvoll Blättchen im Salat oder im Quark ist aber nichts einzuwenden. Im Gegenteil.
In meinem Garten wächst der Sauerampfer gefühlt überall. Ich gebe zu, dass er mir manchmal auf die Nerven geht, weil er komplett alles Überwuchern würde, wenn ich ihn nicht in seine Schranken weisen würde. Aber was soll’s? Muss ich ihn schon nicht wo anders sammeln. Mir ist es so lieber, weil ich mir sicher bin, dass kein Gift an ihm klebt.
Wächst bei dir auch alles durcheinander? Und stört es dich oder kommst du damit klar und freust dich sogar ein bisschen darüber, so wie ich?
Liebe Grüße
Isabell
- 200 g Quark
- 1 handvoll Blätter und Blüten vom Gänseblümchen die Blätter gehackt, die Blüten am Stück
- 1 handvoll junge Blätter vom Sauerampfer gehackt
- 1 handvoll Löwenzahnblätter gehackt
- 1 Stück Rote Zwiebel gewürfelt
- 1/2 Stück Zitrone Saft ausgepresst
- Salz
- Pfeffer
- Die Blätter vom Gänseblümchen, Sauerampferblätter und Löwenzahnblätter waschen und fein hacken.
- Mit Zwiebelwürfeln, Zitronensaft, Salz und Pfeffer und dem Quark vermischen.
- Dazu passt dein Lieblingsbrot belegt mit Gänseblümchenblüten :-).
4 Comments
Liebe Isabell,
Genauso ist es: Wir essen unser Unkraut auch auf! Wenn es wirklich zu viel wird und nicht mehr in unseren Magen passen würde, mache ich ein typisches Pesto daraus! Oder Suppengrün ist auch ideal!
Teilweise kann ich gar nicht unterscheiden, was bei mir „gewollt“ und nicht ist. Vor allem jetzt gerade blüht alles so wunderschön! Ich habe also komplett kostenfrei ein ganzes Blütenmeer!
Die Oxalsäure ist nicht so tragisch! Sie ist daran Schuld, dass wir das Eisen aus dem Spinat nicht besonders gut verwerten können. Mit einem Schuss Milchprodukt deiner Wahl wird die Oxalsäure auch gleich verdrängt! 🙂
Viele Grüße, Izabella
Hallo Izabella,
so ähnlich ist es bei mir auch :-). Besonders der Giersch blüht im Moment ganz toll, oder?
Das mit den Milchprodukten wusste ich übrigens noch nicht. Vielen Dank für den Tipp 😉
Liebe Grüße
Isabell
Liebe, Isabell, meine Mama hat schon damals, Sauerampfer im Mai auf der Wiese gesammelt und ich musste dabei helfen. Sie hat einfach die Blätter klein geschnitten und zum Schluss in die leichte Sommersüppchen getan. Dabei schwimmten in der Suppe gewürfelten Frühkartoffelchen, hartgekochtes und gewürfeltes Ei, Sahne und natürlich frische Petersilie in den Teller kam auch noch dazu. Lecker.
Oh, das klingt echt richtig gut :-). Es ist aber auch zu schön, auf die Wiesen zu gehen und Kräuter zu sammeln. Meine Töchter haben das auch sehr gerne gemacht.
Ganz liebe Grüße und tolle sonnige Tage wünsche ich dir!
Isabell